Duktilität 

 

 

 

 



 

Duktilität (aus dem Lateinischen von ducere (ziehen, führen, leiten) abgeleitet) ist die Eigenschaft eines Werkstoffes, sich bei Überbelastung stark plastisch zu verformen, bevor er versagt. Beispielsweise bricht Glas ohne erkennbare Verformungen; Stahl hingegen kann sich um bis zu 26 % plastisch verformen (je nach Stahlsorte, siehe auch Baustahl), bevor er reißt. Gold ist so duktil, dass es sich auf eine Dicke von wenigen Atomlagen austreiben lässt, s. Blattgold.
a) Sprödbruch
b) duktiler Bruch
c) vollständig duktiler Bruch

Werkstoffe mit dieser Eigenschaft sind im Bauwesen wichtig, damit ein Tragwerk bei zu großen Spannungen sein Versagen gut sichtbar „ankündigt“, bevor es zusammenbricht. Auch in der Automobilindustrie sind duktile Materialien gefragt, da sich ein Auto im Falle eines Unfalls plastisch verformen und nicht auseinanderreißen soll. Früher war Duktilität ein Synonym für Schmiedbarkeit. Duktile Stoffe sind gut kalt formbar, z. B. durch Tiefziehen, Biegen oder Recken. Ein weiterer Vorteil dieser Verformbarkeit ist der Einsatz duktiler Werkstoffe bei Pumpen oder Rohrleitungen. Nichtduktile (also spröde) Werkstoffe könnten beim Bersten Verletzungen durch umherfliegende Teile verursachen.

 

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