Gasströmungswächter

 

 

 



Ein Gasströmungswächter (GS) ist ein Bauteil einer Gasanlage, welches den Gasdurchsatz sofort selbsttätig unterbricht, wenn die Gasleitung vorsätzlich oder versehentlich beschädigt wird. Der GS gehört zu den aktiven Sicherungsmaßnahmen.
a) geöffneter GS,
b) geschlossener GS,
c) GS mit Überströmöffnung


Funktion 

Der Gasströmungswächter reagiert auf einen zusätzlichen Volumenstrom der entsteht, wenn die Gasleitung durch Beschädigung von einem höheren Durchfluss \dot{V_S} durchströmt wird als vom Auslegungsvolumenstrom \dot{V_N}. Dabei kommt es in der Gasleitung hinter dem GS zu einem Druckabfall und damit zu einer Druckdifferenz auf beiden Seiten des GS. Diese bewegt den Verschlussteller gegen eine Federkraft in den Ventilsitz und unterbricht damit die Gaszufuhr der nachfolgenden Leitungen. Besitz der Verschlussteller eine Überströmöffnung, öffnet sich der GS selbsttätig wieder, wenn die Gasleitung wieder geschlossen ist und sich langsam der Gasdruck wieder aufbauen kann. Ist diese nicht vorhanden, muss der GS manuell geöffnet werden.

Bei Inbetriebnahme der Leitung soll das Gas langsam eingelassen werden, damit der Gasströmungswächter nicht auslöst. Ein diesbezügliches Schild am Haupthahn erinnert daran.

Einbauorte 


Einbauorte des Gasströmungswächters (vor dem Haus nur, wenn der Versorgungsleitungsdruck p > 100mbar ist)

Der Gasströmungswächter wird im Hausanschluss vor dem Gaszähler und zu Beginn eines jeden Leitungsabschnittes eingebaut. Sind mehrere Gaszähler vorhanden, ist jeweils ein GS vor jedem Zähler einzubauen. Er muss für jeden Gasdurchsatz gesondert ausgelegt werden, damit der Ansprechvolumenstrom \dot{V_S} über dem Auslegungsdurchsatz (Maximaldurchsatz) \dot{V_N} des Geräteanschlusses liegt. Vor dem Haus ist er notwendig, wenn der Versorgungsdruck mehr als p > 100mbar beträgt.

Er ist für Neuanlagen sowie bei Änderungen an Altanlagen Pflicht, es sei denn, der notwendige Aufwand bei Änderungen an Altanlagen ist unangemessen hoch (Bestandsschutz) .

 

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