PVC - Polyvinylchlorid

 

 

Technik

Verwendung

Wirtschaft

Polyvinylchlorid ist ein amorpher thermoplastischer Kunststoff. PVC (Kurzzeichen) ist hart und spröde und wird erst durch Zugabe von Weichmachern und Stabilisatoren weich, formbar und für technische Anwendungen geeignet. Bekannt ist PVC durch seine Verwendung in Fußbodenbelägen, zu Fensterprofilen, Rohren, für farbige Kabelumhüllungen und bis vor einiger Zeit für Schallplatten.

Aufbau : Polyvinylchlorid wird durch radikalische oder ionische Polymerisation aus dem Monomer Vinylchlorid (chemische Formel H2C=CHCl) erzeugt.


 

Vergleichsparameter PVC-U (PVC hart) PVC-P (PVC weich)
mechanische Eigenschaften:
Dichte in g/cm3 1,38–1,55 1,16–1,35
Zugfestigkeit N/mm2 DIN 53455 50–75 10–25
Reißdehnung/Reißfestigkeit % DIN 53455 10–50 170–400
Zug-E-Modul N/mm2 DIN 53457 1000–3500 xxx
Kugeldruckhärte 10-sec-Wert N/mm2 DIN 53456 75–155 xxx
Schlagzähigkeit kJ/m2 DIN 53453 > 20 o.
Kerbschlagzähigkeit kJ/m2 DIN 53453 2–75 o. Br.
spezifischer Durchgangswiderstand Ω DIN 53482 > 1015 > 1011
Oberflächenwiderstand Ω DIN 53482 1013 1011
Gebrauchstemperatur in °C −15–60
elektrische Eigenschaften:
Dielektrizitätszahl DIN 53483 50 Hz εr 3,5 4–8
Dielektrizitätszahl DIN 53483 106 Hz εr 3,0 4–4,5

Durch den Zusatz von Weichmachern lässt sich die Härte und Zähigkeit von PVC gut variieren. Es lässt sich gut einfärben. PVC nimmt kaum Wasser auf, ist beständig gegen Säuren, Laugen, Alkohol, Öl und Benzin. Angegriffen wird PVC von Aceton, Ether, Benzol, Chloroform, und konzentrierter Salzsäure. Hart-PVC lässt sich gut, Weich-PVC schlecht spanabhebend verarbeiten. Bei Temperaturen von 120 °C bis 150 °C kann es spanlos verformt werden. Verbindungen können mit Klebstoffen (Lösungsmittelklebstoffe, Zweikomponentenklebstoffe) oder durch Schweißen (verschiedene manuelle und maschinelle Schweißverfahren) hergestellt werden.

PVC brennt mit gelber, stark rußender Flamme und erlischt ohne weitere externe Beflammung schnell. Aufgrund des hohen Chlorgehalts ist PVC im Gegensatz zu anderen technischen Kunststoffen wie beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen schwer entflammbar. Bei Bränden von PVC-Kunststoffen entstehen Chlorwasserstoff, Dioxine und auch Aromaten.

Wie praktisch alle Kunststoffe ist PVC ein guter Isolator. Die Ausbildung von Dipolen und deren ständige Neuausrichtung im elektrischen Wechselstrom-Feld führt im Vergleich zu den meisten anderen Isolatoren zu hohen Dielektrizitätsverlusten. Wegen der hohen Festigkeit des Kabelmantels und der guten Isoliereigenschaften werden PVC-Kabel weiter verlegt. Für die Verlegung unter Putz oder im Freien sind PVC-Niederspannungskabel sehr gut geeignet.

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